Thema Integration im Landeskleingartenbeirat
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Am 14. November tagte zum zweiten Mal im Jahr 2023 der Landeskleingartenbeirat unter Leitung von Landesverbandspräsident Gert Schoppa, der den Vorsitz in diesem Gremium führt. Erstmals war die Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt Britta Behrendt dabei, die auch für die landeseigenen Kleingärten der Hauptstadt die Verantwortung trägt. Neben formalen Angelegenheiten stand der Beitrag der Kleingartenvereine zur Integration von Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern mit Migrationsgeschichte im Zentrum der Debatte. Dazu begrüßte der Beirat die Senatsbeauftragte für Integration und Migration, Katarina Niewiedzial, die seit 2019 im Amt ist und in Polen geboren wurde.
Katarina Niewiedzial dankte den Kleingartenvereinen für ihr großes Engagement, vielen Migrantinnen und Migranten in den Vereinen ein gutes Zuhause zu geben und dabei auftretende Konflikte verantwortungsvoll und wertschätzend zu lösen. Sie erläuterte die großen Herausforderungen an die Gesellschaft, die sich mit der Zuwanderung von Menschen aus anderen Kontinenten und Kulturen wegen kriegerischer Auseinandersetzungen, in Folge des Klimawandels und fehlender Perspektiven in den ärmsten Ländern der Welt vor allem in Berlin ergeben. Sie informierte darüber, dass Menschen mit Migrationsgeschichte derzeit ca. 36 % der Bevölkerung in der Stadt ausmachen.
Sprachbarriere in den Vereinen
In der Aussprache machten vor allem die Vertreter der Kleingartenverbände deutlich, dass das größte Problem für eine noch bessere Integration mangelnde Kenntnisse der deutschen Sprache sind. Thematisiert wurde auch eine Tendenz, wonach vor allem Kleingärtnerinnen und Kleingärtner aus anderen Kulturkreisen sich nur schwer in das Vereinsleben einbringen und Veranstaltungen der Vereine meiden.
Es wurden mehrere Lösungsansätze diskutiert. So plant der Landesverband der Gartenfreunde gemeinsam mit der Senatsumweltverwaltung eine mehrsprachige Informationsschrift, in der über das Kleingartenwesen sowie über Rechte und Pflichten für Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern vor einem Vertragsabschluss aufgeklärt werden soll. Hilfreich wäre, die Musterverträge und Gartenordnungen ebenfalls zur Vorabinformation in den häufigsten Sprachen zur Verfügung zu haben. Katarina Niewiedzial sagte Unterstützung bei der Vermittlung kompetenter Sprachmittler zu. Die Verbandsvertreter positionierten sich einhellig, keine fremdsprachigen Pachtverträge abzuschließen.
Die Diskussion ergab außerdem, dass die Verpachtung eines Kleingartens an Migrantinnen und Migranten nur sinnhaft ist, wenn ein längerfristiger Aufenthalt in Deutschland in Aussicht steht. Die Senatsumweltverwaltung wird den Bezirksverbänden über den Landesverband eine Aufstellung von Gemeinschaftsgartenprojekten zur Verfügung stellen, die sich auch für kürzere Aufenthalte in Deutschland eignen. Damit brauchen die Bezirksverbände betroffene Menschen nicht ohne Rat und Anregung gehen zu lassen.
Die Integrationsbeauftragte sprach gegenüber dem Landesverband eine Einladung für eine der kommenden Sitzungen des Migrationsbeirates aus, um mit den Verbänden der Migrantinnen und Migranten in das direkte Gespräch zu kommen.
Abschied von Beate Wimmer
Mit herzlichen Worten verabschiedet wurde die für das Kleingartenwesen in Berlin direkt zuständige Mitarbeiterin, Beate Wimmer. Der Landesverbandspräsident dankte ihr für ihr mehr als drei Jahrzehnte langes Wirken an der Seite der Berliner Kleingärtnerinnen und Kleingärtner und ihrer Verbände. Beate Wimmer scheidet zum Jahresende 2023 aus dem Dienst aus. Wir wünschen Frau Beate Wimmer auch auf diesem Wege viel Gesundheit, Glück und schöne Momente im wohlverdienten Ruhestand.
Gert Schoppa, Präsident des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde e. V.
Textbeitrag ist im Berliner Gartenfreund, Januar 2024, Seite 24 erschienen.
Grafik: Marion Kwart